Ab kommendem Sommersemester übernimmt das Land NÖ in den Bildungszentren für Gesundheits- und Sozialberufe - in St. Pölten und Gaming – sowie in der Caritas Schule in Wr. Neustadt teilweise das Schulgeld. Die Caritas der Diözese St. Pölten sowie Caritas der Erzdiözese Wien begrüßen diesen Beschluss der Landesregierung als wichtiges Zeichen zur Attraktivierung der Pflege- und Betreuungsausbildungen.
„Ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung“, so kommentiert Hannes Ziselsberger, Direktor der Caritas in der Diözese St. Pölten, die heute von der niederösterreichischen Landeshauptfrau präsentierten Maßnahmen zur Attraktivierung der Pflegeausbildung. „Damit ist ein Großteil der schulischen Pflege- und Betreuungsausbildung endlich kostenfrei“, freut sich Ziselsberger über die Umsetzung einer Forderung, die auch die Caritas in den vergangenen Monaten immer wieder erhoben hat.
Die Bildungszentren für Gesundheits- und Sozialberufe der Caritas in St. Pölten, Gaming und Wiener Neustadt bieten qualifizierte und praxisnahe Ausbildungen für Gesundheits- und Sozialberufe an. Durch die Übernahme des Schulgeldes durch das Land Niederösterreich ersparen sich mehr als 500 Caritas-Schüler*innen in NÖ ab dem kommenden Semester den Großteil des Schulgeldes. Dieses liegt – je nach Schultyp – zwischen 100 und 135 Euro pro Monat. „Wir glauben, dass damit auch eine Hemmschwelle für jene fällt, die bisher aufgrund der Schulgelder keine Sozialbetreuungsausbildung begonnen haben“, so Ziselsberger. Und Klaus Schwertner, gf. Caritasdirektor der Erzdiözese Wien und damit zuständig für den Schulstandort in Wiener Neustadt ergänzt: „Glücklicherweise entscheiden sich so viele Menschen wie noch nie für einen Beruf im Sozial- und Gesundheitsbereich. Umso erfreulicher ist es, dass das Land NÖ dieser Entwicklung Rechnung trägt und einen starken Beitrag gegen den Fachkräftemangel im Sozial- und Pflegebereich leistet. Wir können versprechen: Wer eine unserer Schulen besucht erhält eine Ausbildung mit Zukunfts- und Jobgarantie – es geht um Bildung, die hilft. Anmeldungen sind ab sofort möglich! Interessierte können sich bei den nächsten Infotagen über unser Angebot informieren.“
Nicht zuletzt die Corona-Krise zeigt auf, wie wichtig Berufe im Pflege- und Betreuungsbereich sind. Bis 2030 werden in Österreich zusätzlich 100.000 Pflegekräfte benötigt, um den Standard der heutigen Versorgung aufrecht erhalten zu können. Als einer der größten Anbieter von mobiler Hauskrankenpflege wissen wir als Caritas, wie wichtig es ist, jetzt in die Ausbildung von jungen Menschen sowie Quereinsteiger*innen zu investieren. Die nun beschlossenen Maßnahmen der niederösterreichischen Landesregierung setzen genau hier wichtige Punkte um. „Wenn wir nicht jetzt gemeinsam in Aus- und Weiterbildung in Pflege- und Betreuungsberufe investieren, wird die Versorgungslücke immer größer“, warnt Caritasdirektor Ziselsberger, der gleichzeitig fordert, dass „für berufliche Quereinsteiger*innen neben der Kostenübernahme des Schulgeldes auch eine Sicherung des Lebensunterhaltes gewährt wird, damit sich diese Personen einen Berufswechsel überhaupt leisten können“.